Als Kleinunternehmer:in versuchst du natürlich, deine Kundschaft dort abzuholen, wo sie auch wirklich ist – sei es durch das richtige Sortiment oder durch bequeme Zahlungsmöglichkeiten. Die Verarbeitung mobiler Zahlungen ist für einen Händler oder eine Händlerin relativ einfach, erfordert jedoch etwas Vorarbeit. Dazu gehört die Investition in ein POS-Kassensystem, das kontaktlose Zahlungen und Transaktionen mit digitalen Geldbörsen verarbeiten kann.
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie mobile Zahlungen funktionieren, welche Vorteile sie bieten und welche Anbieter du bei der Nutzung berücksichtigen solltest.
Was ist eine mobile Zahlung?
Eine mobile Zahlung ist ein digitales Transaktionsverfahren für Waren oder Dienstleistungen, das mobile Endgeräte nutzt. Dabei werden mobile Wallet-Apps wie Google Pay oder Peer-to-Peer-Zahlungs-Apps wie PayPal genutzt – auch Transaktionen per SMS sind möglich. Mobile Payment bietet Verbraucher:innen bequeme Möglichkeiten, um auf E-Commerce-Seiten oder in Geschäften einfach via Smartphone zu zahlen.
Wie funktioniert mobile Zahlung
Mobile Zahlungen funktionieren schnell, sicher und kontaktlos über die sogenannte NFC-Technologie (Near Field Communication). Hältst du dein Smartphone oder deine Smartwatch an ein kompatibles Kartenterminal, wird eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut. Dabei werden keine echten Kartendaten übertragen, sondern ein einmaliges, anonymisiertes Token – das schützt vor Missbrauch. Vor der Zahlung authentifizierst du dich meist per Fingerabdruck, Face ID oder PIN, je nach Gerät und Wallet-Anbieter:in. Der Bezahlvorgang dauert nur Sekunden: Wallet aktivieren, Gerät ans Terminal halten, Bestätigung abwarten, fertig.
Dank starker Verschlüsselung, kurzer Reichweite der Funkverbindung und Geräteschutz durch biometrische Sperren ist Mobile Payment mittlerweile komplett sicher. Ob mit Apple Pay, Google Pay oder Banking-Apps – das Prinzip kommt ganz ohne Bargeld aus und macht das Bezahlen im Alltag einfacher denn je.
5 Arten mobiler Zahlungen
Mobile Zahlungen verlaufen über eine der fünf hier geschilderten Arten. Jede hat ihre eigenen Merkmale, aber alle ermöglichen einen nahezu sofortigen Geldtransfer von einem Konto auf ein anderes.
- Mobile Wallet: Mobile Wallet-Dienste umfassen Apps wie Google Pay und Apple Pay. Diese Dienste laufen auf Computern, Smartphones, Tablets und Smartwatches und sind mit der Kreditkarte, Debitkarte oder dem Bankkonto eines Kunden oder einer Kundin verknüpft. Sobald eine Person ihr Mobile Wallet-Konto eingerichtet hat, kann sie dieses ähnlich wie eine Kreditkarte verwenden. In einem stationären Geschäft kann das Mobilgerät an einem Zahlungsterminal mit NFC (Near Field Communication) angelegt werden. Und auch online kann das Mobile Wallet-Konto auf den Checkout-Seiten vieler Händler:innen als Zahlungsoptionen gewählt werden. Shopifys eigene Bezahlfunktion Shop Pay beschleunigt deinen Checkout, indem deine Informationen einfach für Zahlungen gespeichert werden und sowohl auf Mobilgeräten als auch auf dem Desktop-Computer abrufbar sind.
- Mobiler E-Commerce: Diese Kategorie, auch bekannt als m-Commerce, beschreibt jede Art von Transaktion, die auf einem mobilen Gerät durchgeführt wird. Wenn Käufer:innen über den Browser ihres mobilen Geräts oder über die proprietäre App von Händler:innen einen Kauf tätigen, gilt dies als mobile E-Commerce-Zahlung. Mobile Zahlungen in E-Commerce-Shops können mit einer Kreditkarte, einer mobilen Wallet oder einem beschleunigten Checkout wie Shop Pay abgeschlossen werden.
- Mobile Peer-to-Peer: Diese Art von Transaktion, die über mobile Zahlungs-Apps wie Zelle, PayPal, Venmo und CashApp abgewickelt wird, ermöglicht es Einzelpersonen, Geld über eine mobile App oder eine Webseite an andere Personen zu überweisen. Einige dieser Dienste – insbesondere PayPal – genießen große Akzeptanz bei kleinen Einzelhändler:innen. Das bedeutet, dass du bei vielen Geschäftsinhaber:innen mit PayPal bezahlen kannst, anstatt eine Kreditkarte zu verwenden.
- SMS-Zahlungen: SMS-Zahlungen ermöglichen es Menschen auch ohne internetfähiges Handy, Zahlungen zu leisten, indem sie eine SMS an eine bestimmte Telefonnummer senden. In Deutschland, wo viele Menschen Smartphones besitzen, werden SMS-Zahlungen selten genutzt. In Teilen der Entwicklungsländer sind SMS-Zahlungen jedoch weit verbreitet und weitgehend vertrauenswürdig.
- Mobile Zahlungen am Point of Sale: In einem mobilen Point-of-Sale (mPOS)-Szenario verwendet ein Kunde oder eine Kundin eine Kreditkarte oder ein mobiles Gerät, um an einem mobilen Zahlungsterminal zu zahlen, das normalerweise mit einem mobilen Gerät wie einem Tablet verbunden ist. Kund:innen können auch eine Kreditkarte in den Chip-Leser einführen oder auf dem mobilen POS für eine NFC-Transaktion wischen. An diesem Punkt übernimmt deine Kassensoftware, überträgt die Daten zur mobilen Zahlung an Finanzinstitute und überweist das Geld auf dein Konto.
Shopify bietet ein mobiles POS namens POS Go, das es dir ermöglicht, dich von der Kasse zu lösen und Verkäufe im Geschäft oder am Straßenrand abzuschließen. Um Shopify für Kartenzahlungen sowie mobile Zahlungen zu nutzen, musst du Shopify Payments in deinem Shop aktivieren und den Point of Sale-Kanal installieren.
In diesem Video (auf Englisch) erklären wir dir alles, was du zu POS-Systemen wissen solltest:
Vorteile mobiler Zahlungen
Egal, ob du mobile Zahlungen online, kontaktlose Zahlungen am Point of Sale akzeptierst oder Apps wie Apple Pay und Google Pay verwendest, es gibt mehrere Vorteile sowohl für dich als auch für deine Kund:innen. Die Vorteile der Akzeptanz mobiler Zahlungsmethoden umfassen:
- Bequemlichkeit für Kund:innen: Mobile Zahlungen beseitigen ein Hindernis für den Abschluss von Käufen. Kund:innen können bequem bezahlen, indem sie ihr Telefon oder ihre Kreditkarte an einem Point of Sale anlegen oder Online-Transaktionen mit ihrer Kreditkarte oder anderen Zahlungs-Apps wie Google Pay, Shop Pay oder Apple Pay durchführen.
- Schnelle Transaktion: Finanzinstitute verarbeiten mobile Zahlungen im Handumdrehen. Dadurch wird der mobile Checkout so schnell wie eine Kreditkartentransaktion – wenn nicht sogar schneller. Wenn du mobile Zahlungen akzeptierst, minimierst du die Hindernisse für deine Kund:innen.
- Bei Konsument:innen beliebt: Immer mehr Kund:innen geben mehr Geld mit mobilen Zahlungen aus. Bis 2027 wird erwartet, dass globale Verbraucher:innen jährlich 6.007 Milliarden Dollar mit mobilen Zahlungen ausgeben. Finanzanalyst:innen erwarten, dass sich dieser Betrag in den nächsten fünf Jahren mehr als verdreifachen wird.
- Kosteneffizienz für Händler:innen: Mobile Zahlungen reduzieren häufig die Notwendigkeit teurer Hardware oder aufwändiger Kassensysteme. Digitale Kassenlösungen und integrierte Wallets können Kosten im Alltag senken.
- Nahtlose Integration mit modernen Verkaufssystemen: Viele mobile Zahlungslösungen lassen sich direkt in E-Commerce-Plattformen oder POS-Software integrieren. Das erleichtert die Abwicklung und sorgt für ein reibungsloses Einkaufserlebnis.
- Hohe Sicherheit: Mobile Zahlungen gehören zu den sichersten Formen des Handels. Das liegt daran, dass sie auf mobilen Geräten durchgeführt werden, die in der Regel eine Form der Authentifizierung erfordern, typischerweise in Form eines Fingerabdrucks, einer Gesichtserkennung oder eines Passworts. Die Geräte verschlüsseln auch ihre Übertragungen, was Dieb:innen nur sehr geringe Chancen lässt, Kundendaten abzufangen.

5 Anbieter für mobile Zahlung im Überblick
1. PayPal
PayPal zählt zu den bekanntesten Mobile-Payment-Diensten weltweit und wird sowohl im Onlinehandel als auch im stationären Verkauf eingesetzt. Mit hoher Nutzerakzeptanz und vielfältigen Funktionen eignet sich PayPal für Händler:innen jeder Größe.
Vorteile: Große Reichweite mit 435 Mio. Nutzer:innen, unterstützt Online-Zahlungen, P2P und QR-Code-Bezahlung im Geschäft, integrierter Verkäuferschutz und Abomodelle mit wiederkehrenden Zahlungen.
Preise: Für Händler:innen: 2,99 % + 0,39 €, QR-Zahlung 0,90 %. Für Kund:innen: 2,49 % + 0,35 € bei Käufen privater Dienstleistungen.
2. Klarna
Klarna ist eine:r der führenden Anbieter:innen für flexible Zahlungsmodelle. Besonders im E-Commerce beliebt, bietet der Dienst Optionen wie Rechnungskauf oder Ratenzahlung – und übernimmt dabei das Zahlungsausfallrisiko für Händler:innen.
Vorteile: 150 Mio. Kund:innen, flexible Bezahloptionen: Rechnung, Raten, „Pay in 30“. Händler:innen erhalten sofort Geld, Klarna übernimmt das Ausfallrisiko.
Preise: Details variieren je nach Händlervereinbarung; oft Kombi aus Fix- und Provisionsgebühren.
3. Google Pay
Google Pay ist das mobile Bezahlsystem von Google für Android-, aber auch iOS-Geräte. Es ermöglicht sichere Zahlungen im Laden, online und zwischen Privatpersonen – und vereint praktische Zusatzfunktionen wie Treuekartenverwaltung oder Cashback.
Vorteile: Android- und iOS-kompatibel, NFC-Zahlung, P2P, Verwaltung von Gutscheinen/Treuekarten, Cashback- und Budget-Tools, Token-basierte Sicherheit und Fernlöschung.
Preise: Keine Gebühren für Nutzer:innen und Händler:innen.
4. Apple Pay
Apple Pay ist das mobile Bezahlsystem von Apple und auf Millionen Geräten weltweit vorinstalliert. Dank NFC-Technologie und biometrischer Authentifizierung können Kund:innen kontaktlos, sicher und schnell zahlen – im Geschäft oder online.
Vorteile: 507 Mio. Nutzer:innen, kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone über Tokenisierung und Zwei-Faktor-Authentifizierung, integrierte „Find My“-Deaktivierung bei Verlust.
Preise: Für Nutzer:innen und Händler:innen entgeltfrei, im EU-Kartenmarkt zahlen Banken geringe Interbanken-Gebühren (max. 0,3 %) neben Apple-Margen.
5. Amazon Pay
Amazon Pay nutzt das Vertrauen und die Zahlungsdaten bestehender Amazon-Kund:innen und bringt diese nahtlos in externe Online-Shops. Das vereinfacht Checkout-Prozesse und steigert die Conversion-Raten bei Händler:innen.
Vorteile: Nutzt bestehende Amazon-Zahlungsdaten, schnell für externe Shops und Sprach-Einkauf via Alexa, unterstützt Abo-Modelle und mehrsprachige Währungen.
Preise: Bei weniger als 5.000 € Umsatz: 1,9 % + 0,35 €, für internationale Transaktionen fallen zusätzliche Gebühren an.
Fazit: Mobile Zahlungen sind für moderne Unternehmen unverzichtbar
Mobile Zahlungsarten sind längst kein Trend mehr, sie sind ein fester Bestandteil moderner Kaufgewohnheiten. Kund:innen erwarten heute schnelle, sichere und bequeme Bezahlmöglichkeiten – ob im Geschäft oder online. Wer Mobile Payment anbietet, senkt nicht nur Kaufabbrüche, sondern steigert auch die Kundenzufriedenheit und den Umsatz.
Zudem ermöglichen mobile Zahlungsdienste eine einfache Integration in bestehende Kassensysteme, bieten umfangreiche Sicherheitsfunktionen und reduzieren manuelle Prozesse. Für Händler:innen bedeutet das: weniger Reibung, niedrigere Kosten, und mehr Effizienz im Tagesgeschäft.
Kurz gesagt: Mobile Zahlungsoptionen schaffen ein nahtloses Einkaufserlebnis und machen dein Business fit für die Erwartungen einer zunehmend mobilen Kundschaft.