Internationaler E-Commerce für ein globales Publikum ist nicht vorteilhaft, sondern vielmehr zu einer Notwendigkeit geworden. Etwa 30 % der Besucher:innen eines Online-Shops kommen aus internationalen Märkten.
Die führenden Marken von heute nutzen internationale E-Commerce-Tools, um globalen Kund:innen ein zufriedenstellendes Einkaufserlebnis zu bieten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du regionale Zahlungen verwaltest und den grenzüberschreitenden Versand einrichtest, damit du dein Geschäft weltweit ausbauen kannst.
Was ist internationaler E-Commerce?
Internationaler E-Commerce bezeichnet den grenzüberschreitenden Verkauf von Waren über Online-Shops. Dank Plattformen wie Shopify sind diese weltweit zugänglich, unterstützen Lokalisierung (Sprache, Währung, Produktangebot) und ermöglichen durch globale Zahlungs- und Versandlösungen reibungslose Transaktionen – trotz unterschiedlicher Einfuhr- und Zollvorschriften.
Wie du eine internationale E-Commerce-Strategie erstellst: 5 Schritte
Der Einstieg in internationale Märkte kann aufregend sein. Es ist jedoch wichtig, den Verkauf strategisch zu erweitern, damit du bereit bist, den gleichen Servicestandard zu bieten, den du auch deinen lokalen Kund:innen bietest.
1. Internationale Zielmärkte identifizieren
Bei der internationalen Expansion sorgt ein gezielter Ansatz dafür, dass deine Bemühungen konzentriert und erfolgversprechend sind. Verschiedene Märkte weltweit haben einzigartige Stöber- und Kaufgewohnheiten, weshalb die meisten Verkäufer:innen territorial expandieren.
Shopify-Nutzer:innen können potenzielle Märkte identifizieren, indem sie ihre Sitzungen nach Standort-Berichte ansehen. Dieser Bericht ermöglicht es Verkäufer:innen, potenzielle Märkte zu lokalisieren, da er zeigt, wo sich die Besucher:innen und Kund:innen einer Website befinden. Wenn es bereits einen konstanten Strom von Besucher:innen oder Verkäufen aus bestimmten internationalen Standorten gibt, könnte es an der Zeit sein, in diese Regionen zu expandieren.
Das Ziel ist es, Anzeichen von Nachfrage nach deinen Produkten bei internationalen Verbraucher:innen zu identifizieren. Nutze diese Daten, um einen oder zwei Märkte als deinen anfänglichen Fokus für die Expansion auszuwählen.
Wenn du noch keine internationalen Besucher:innen oder Verkäufe angezogen hast, ist das kein Grund zur Sorge. Es ist dennoch möglich, vielversprechende Märkte zu identifizieren. Typischerweise ist es sinnvoll, mit geografisch nahen Ländern zu beginnen, die dieselbe Sprache sprechen oder ähnliche Verbrauchergewohnheiten aufweisen. Damit gewährleistest du einen sanfteren Einstieg in den internationalen Verkauf.
Wenn dein Unternehmen beispielsweise in Deutschland ansässig ist, wäre Österreich ein logischer erster Schritt zur Expansion.
2. Mache internationalen Kund:innen die Bezahlung leicht

Es ist entscheidend, dass dein Online-Shop die lokale Währung deiner internationalen Kund:innen akzeptieren kann. Eine erhebliche Anzahl von Käufer:innen – bis zu 49 % laut einem aktuellen Bericht – könnte ihren Warenkorb abbrechen, wenn sie nicht mit ihrer eigenen Währung bezahlen können. Dies zeigt noch einmal mehr, wie wichtig es ist, Preise in lokalen Währungen anzuzeigen, um den Komfort und das Vertrauen der Kund:innen zu erhöhen.
Benutzer:innen von Shopify Payments können es Kund:innen ermöglichen, in ihrer Heimatwährung zu stöbern, zu bezahlen und sogar Rückerstattungen in ihrer lokalen Währung zu erhalten. Preise werden automatisch zum aktuellen Marktwechselkurs umgerechnet. Alternativ können Verkäufer:innen benutzerdefinierte lokale Preise festlegen, um häufige Preisänderungen zu vermeiden.
Wenn du in verschiedenen Währungen verkaufst, ist es wichtig, deinen Kund:innen ein einfaches Einkaufserlebnis zu bieten. Du kannst deinen Shop so einstellen, dass er Kund:innen, basierend auf ihrer IP-Adresse, automatisch umleitet. Oder du verwendest eine Geolocation-App, um Besucher:innen die manuelle Auswahl einer Region zu ermöglichen, sodass sie die Kontrolle darüber haben, wie sie deinen Shop sehen.
Internationale Steuern
Verschiedene Märkte weltweit haben unterschiedliche Erwartungen, wenn es darum geht, die Umsatzsteuer zu sehen und zu zahlen.
In Deutschland ist es üblich, Produktpreise inklusive aller Steuern anzuzeigen, was im Kontrast zu Nordamerika steht, wo Preise oft ohne Steuern angezeigt werden und die entsprechenden Steuern erst beim Check-out hinzugefügt werden. Shopify-Händler:innen können Steuern in Produktpreise einbeziehen oder ausschließen, je nach Käuferstandort.
Berücksichtige auch relevante Zölle und Einfuhrsteuern, wenn du an internationale Kund:innen verkaufst. Du kannst entscheiden, ob du die Verantwortung für die Zahlung von Einfuhrgebühren den Kund:innen überlassen möchtest. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Zollrechner beim Check-out anzubieten.
Alternativ kannst du die Verantwortung für das Einziehen von Zöllen selbst übernehmen, indem du den Kund:innen die Möglichkeit gibst, alle fälligen Gebühren im Voraus zu zahlen.
3. Internationalen Versand anbieten
Zeige, dass dein Shop internationale Kund:innen schätzt, indem du maßgeschneiderte Versandoptionen anbietest und signalisiere damit, dass jede:r eine VIP-Behandlung verdient hat. Der Versand über Grenzen hinweg ist in der Regel teurer als lokaler Versand, aber es gibt Möglichkeiten, die Kosten für Käufer:innen zu senken:
- Recherchiere und lege die Versandkosten offen: Recherchiere zuverlässige Anbieter:innen, die in die von dir gewählten Länder liefern. Sei transparent über die Kosten, die für Kund:innen entstehen. Wenn du einen Pauschalpreis anbietest, lass Kund:innen wissen, was sie bezahlen und warum.
- Versandzeiten klar kommunizieren: Niemand wartet gerne auf eine Online-Bestellung, insbesondere ohne ein geschätztes Lieferdatum. Stelle sicher, dass du Versanddauer zusammen mit deinen Versandkosten klar angibst, um das Vertrauen der Käufer:innen zu stärken.
- Versand in die Preisgestaltung einbeziehen: Einige Verkäufer:innen erhöhen die Produktpreise, um die Versandkosten selbst zu decken. Dies kann eine effektive Versandstrategie sein, wenn dein Ziel darin besteht, die Entscheidungsfindung der Kund:innen zu vereinfachen.
- Produktlinie anpassen: Es ist ratsam, den Verkauf von Artikeln zu vermeiden, die zu umständlich oder teuer sind, um international versendet zu werden. Nutze die Versandprofile von Shopify, um zu verwalten, was wo versendet werden kann, um spätere logistische Probleme zu vermeiden.
Um verschiedene Regionen effizient zu verwalten, ermöglicht es Shopify auch, spezifische Versandzonen einzurichten, um Tarife und Dienstleistungen für jedes Gebiet zu steuern.
4. Lokalisiere deine Website

Die Lokalisierung deiner Website bedeutet, sie für Käufer:innen in internationalen Märkten zugänglich zu machen. Das geht über die bloße Übersetzung von Texten hinaus; es bedeutet, Layouts anzupassen und spezielle Subdomains einzurichten, um alles organisiert zu halten.
Internationale Domains
Angenommen, du bist ein:e US-E-Commerce-Händler:in und betreibst den Shop johnsapparel.com. Für die Expansion in den britischen Markt könntest du eine internationale Subdomain wie uk.johnsapparel.com erstellen, damit britische Käufer:innen eine maßgeschneiderte Version deiner Website besuchen. Alternativ könntest du deine Website mit einer vollständigen Länderdomain wie johnsapparel.co.uk replizieren.
Die Existenz länderspezifischer Domainnamen gibt internationalen Kund:innen nicht nur die Gewissheit, dass sie eine lokale Website durchsuchen, sondern vereinfacht auch den Prozess, Preise in der lokalen Währung anzuzeigen.
Für Shopify-Shop-Besitzer:innen ist das Einrichten internationaler Domains unkompliziert. Shopify automatisiert komplexe SEO-Aspekte wie hreflang-Tags (Information auf Englisch), sodass sichergestellt ist, dass deine Domains korrekt mit ihren jeweiligen Märkten übereinstimmen und die richtigen Preise in den Suchmaschinenergebnissen angezeigt werden.
Inhaltsübersetzung
Webbrowser werden zunehmend fähiger, Webseiten zu übersetzen. Dennoch sind sie (noch) nicht mit der Qualität einer manuell übersetzten Seite zu vergleichen. Wenn dein Zielmarkt eine andere Sprache spricht, solltest du in Betracht ziehen, ob Käufer:innen es bevorzugen würden, in ihrer Muttersprache einzukaufen.
Alle Shopify-Shops bieten die Möglichkeit, in bis zu 20 Sprachen zu verkaufen. Du kannst über dein Shopify-Admin mehrere Sprachen aktivieren. Wenn Kund:innen auf eine Seite gelangen, die du übersetzt hast, wird automatisch die entsprechende Version angezeigt.
Füge einfach eine neue Sprache in deinen Shop-Einstellungen hinzu, um diese Funktion für deinen Shopify-Shop zu aktivieren. Dies wird die Translate & Adapt-App zur Installation auffordern. Alternativ kannst du auch eine kompatible Drittanbieter-Übersetzungs-App verwenden.

Trotz der Bequemlichkeit automatischer Übersetzungs-Apps benötigst du möglicherweise dennoch einige manuelle Bearbeitungen oder Übersetzungsarbeiten – was schwierig sein kann, wenn du die Sprache deines Zielmarktes nicht sprichst.
Dafür generieren Tools wie DeepL maschinell übersetzte Inhalte in der benötigten Sprache. Wenn das nicht ausreicht, kannst du dir überlegen, eine:n professionelle:n Texter:in über das Shopify-Partnerverzeichnis zu engagieren, die/der die entsprechende Zielsprache beherrscht.
Wenn du in einem neuen Markt startest, kannst du automatisierte Übersetzungen für deine Produktlisten verwenden. Investiere dann in nuancierte, manuell übersetzte Inhalte, während du die Verkaufstrends beobachtest. Priorisiere die Übersetzung von stark frequentierten Seiten, Produktdetails, rechtlichen Informationen und Kundenkommunikationen – einschließlich E-Mail-Benachrichtigungen –, um Konsistenz über alle Kundeninteraktionen hinweg sicherzustellen.
5. Internationale Marketinginhalte anpassen
Nutze deine Lokalisierungsbemühungen, indem du deinen Shop an internationale Käufer:innen vermarktest. Egal, welche Werbekanäle du nutzt, es ist wichtig, internationale Käufer:innen zur richtigen Version deiner Website zu leiten.
Gestalte regionsspezifische Kampagnen für die Plattformen, die du nutzt, sei es in sozialen Medien, per E-Mail oder in bezahlten Anzeigen. Einfach bestehende Kampagnen für verschiedene Regionen zu verwenden, reduziert oft die Effektivität, womit Klicks und Engagement verringert werden können.
Werbeplattformen in sozialen Medien wie Meta Ads Manager ermöglichen es dir, Zielgruppen zu segmentieren und neue Käufer:innen mit maßgeschneiderten Kampagnen anzusprechen. Denk daran, deinen Werbetext und deine Bilder zu lokalisieren und sicherzustellen, dass die Ziel-URLs deine internationalen Domains widerspiegeln.
Wenn die Größe deines Publikums pro Region es rechtfertigt, kannst du dir auch überlegen, separate Social Media-Konten für verschiedene Märkte einzurichten. Dies ermöglicht es dir, enger mit lokalen Zielgruppen zu interagieren und hochgradig relevante Inhalte zu posten.
Vorteile und Herausforderungen des internationalen E-Commerce
Die Globalisierung deines Shops kann transformativ sein, bringt jedoch wahrscheinlich einige geschäftliche Herausforderungen mit sich. Hier erfährst du, was du über die Chancen und Hindernisse des internationalen E-Commerce wissen musst.
Vorteile des internationalen E-Commerce
- Erweiterte Marktreichweite: Die Internationalisierung erweitert die geografischen Grenzen deines Marktes. Du kannst Millionen potenzieller Kund:innen weltweit erreichen und damit dein Verkaufspotenzial erheblich steigern.
- Diversifizierung: Der Verkauf in mehreren Märkten hilft, dein Geschäft zu stabilisieren, da wirtschaftliche Veränderungen nicht alle Regionen gleichermaßen betreffen. Diese Diversifizierung kann deine Einnahmequellen gegen Verkaufsvorgänge, neuen Wettbewerb und Änderungen in lokalen Gesetzen oder Steuerregelungen absichern.
- Erhöhte Markenbekanntheit: Die Präsenz in internationalen Märkten erhöht die Sichtbarkeit deiner Marke und hilft, deine Marke zu etablieren. Diese erweiterte Reichweite kann auch deinen Ruf im Inland stärken.
- Erkenntnisse aus neuen Kundenverhalten: Der Betrieb in verschiedenen Märkten ermöglicht es dir, von unterschiedlichen Verbraucherpräferenzen und -verhalten zu lernen. Dieses Wissen kann zukünftige Geschäftsstrategien, Produktentwicklungen und Marketingmaßnahmen informieren.
Herausforderungen des internationalen E-Commerce
- Komplexe Logistik: Die Verwaltung von Sendungen über Grenzen hinweg kann aufgrund unterschiedlicher Vorschriften, Zölle und Steuern in verschiedenen Ländern komplex sein. Dies kann den operativen Aufwand erhöhen und möglicherweise eine internationale Versandlösung erforderlich machen.
- Währungsrisiken: Der Umgang mit mehreren Währungen kann dein Geschäft einem erhöhten finanziellen Risiko aussetzen. Preiskalkulationen sollten sorgfältig erfolgen, und es sollten robuste finanzielle Kontrollen implementiert werden, um Gewinne aufgrund von Wechselkursen abzusichern.
- Kulturelle Unterschiede: Produkte in einem Land mit kulturellen Nuancen zu vermarkten und zu verkaufen, die sich von den eigenen unterscheiden, kann herausfordernd sein. Du musst dabei sicherstellen, dass deine Markenbotschaft und Produkte mit den lokalen Vorlieben übereinstimmen, was Anpassungen und manchmal sogar vollständige Neugestaltungen erfordern kann.
- Compliance- und rechtliche Fragen: Jedes Land hat seine eigenen Gesetze und Vorschriften bezüglich Handel, Datenschutz und Verbraucherrechten. Die Einhaltung kann ressourcenintensiv sein und erfordert sorgfältige rechtliche Überlegungen sowie möglicherweise lokale rechtliche Unterstützung.
So erreichst du Kund:innen weltweit auf den richtigen Kanälen
Um international erfolgreich zu verkaufen, ist es entscheidend, die richtigen Kommunikations- und Vertriebskanäle für jede Zielregion zu nutzen. Während in Europa Plattformen wie Instagram, Facebook und Google Shopping dominieren, spielen in anderen Märkten Kanäle wie WeChat (China), LINE (Japan) oder WhatsApp (Lateinamerika) eine zentrale Rolle. Analysiere daher die bevorzugten Plattformen und das Nutzerverhalten deiner Zielgruppe in den jeweiligen Ländern.
Passe außerdem deine Inhalte und Werbebotschaften kulturell an und setze auf lokalisierte Kampagnen. Nutze Social Media, Marktplätze, Suchmaschinenwerbung und Influencer Marketing gezielt, um Vertrauen aufzubauen und Reichweite zu erzielen. Ein durchdachter Omnichannel-Ansatz hilft dir, global sichtbar und lokal relevant zu sein.
Wie du Produkte schnell & zuverlässig international versendest
Ein effizienter internationaler Versand ist entscheidend für den Erfolg im grenzüberschreitenden E-Commerce. Setze auf erfahrene Versanddienstleister wie DHL, UPS oder FedEx – oder arbeite mit lokalen Partnern, die internationale Lieferungen zuverlässig abwickeln. Viele E-Commerce-Plattformen bieten integrierte Logistiklösungen, die dir helfen, Versandprozesse zu automatisieren und zu optimieren.
Eine attraktive Alternative ist Dropshipping: Dabei übernimmt dein Lieferant Lagerung, Verpackung und Versand direkt an die Kund:innen – oft mit weltweiten Versandoptionen. Das spart dir Zeit und Lagerkosten, erfordert aber eine sorgfältige Auswahl vertrauenswürdiger Anbieter, um Lieferzeiten und Produktqualität zu sichern.
Achte bei allen Versandmodellen auf transparente Lieferzeiten, klare Rückgaberichtlinien und eine vollständige Kostenaufstellung inklusive Zöllen und Steuern. Für schnellere Lieferungen kannst du auch internationale Fulfillment-Zentren nutzen, um deine Produkte näher an den Zielmärkten zu lagern. Ein professioneller Versand mit Sendungsverfolgung und gutem Kundenservice stärkt das Vertrauen und erhöht die Kundenzufriedenheit.
Fazit: Globalen Käufer:innen ein lokales Erlebnis bieten
Die Navigation im internationalen E-Commerce bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Von der Komplexität des globalen Versands bis hin zu komplexen Produktpreisstrategien gibt es viel zu managen.
Die Nutzung einer E-Commerce-Plattform wie Shopify vereinfacht diese Hindernisse. Durch den Einsatz der neuesten Tools kannst du ein nahtlos lokalisiertes Einkaufserlebnis für Kund:innen weltweit bieten.