Wie viel Umsatz du über deine E-Commerce-Website abwickelst, hängt von der Effektivität deines Checkouts ab. Untersuchungen zeigen, dass fast 70 % der Käufer:innen, die einen Artikel in ihren Online-Warenkorb gelegt haben, den Bestellvorgang abbrechen, ohne ihre Bestellung abzuschließen. Im Rahmen der Conversion-Rate-Optimierung (CRO) solltest du den E-Commerce Checkout-Prozess so reibungslos und unkompliziert wie möglich gestalten und gleichzeitig die Informationen sammeln, die du für die Bearbeitung einer Bestellung benötigst.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, das Online-Einkaufserlebnis für deine Kund:innen zu verbessern. Du kannst zum Beispiel mehrere Zahlungsmethoden anbieten, Vertrauenssiegel auf deiner Bezahlseite verwenden oder einen Chat-Support aktivieren. Nutze diese Tipps zur Optimierung des E-Commerce-Bezahlvorgangs, damit du keine Einnahmen verpasst und die Conversion-Rate deines Shops steigerst.
Was ist ein E-Commerce Checkout?
Ein E-Commerce Checkout ist der letzte Schritt im Online-Shopping-Prozess. Dort geben Kund:innen ihre Liefer- und Zahlungsdaten ein und schließen den Kauf ab. Während des Checkouts können Kund:innen auch ihren Warenkorb bearbeiten und z.B. einen Aktionscode hinzufügen.
10 bewährte Praktiken für den E-Commerce Checkout
1. Vertrauenssignale auf der Checkout-Seite anzeigen
Online-Käufer:innen kaufen bei Marken, denen sie vertrauen. Aber deine Mission, Vertrauen aufzubauen, endet nicht, sobald sie einen Artikel in ihren Online-Warenkorb gelegt haben. Beweise potenziellen Kund:innen weiterhin, dass sie in deinem E-Commerce Checkout sorgenlos vertrauliche Zahlungsinformationen eingeben können, indem du Vertrauenssignale einsetzt. Vertrauenssignale halten, was sie versprechen: Sie versichern den Kund:innen, dass sie in deinem E-Commerce-Unternehmen vertrauliche Informationen (vor allem ihre Kreditkartendaten) bedenkenlos eingeben können. Beispiele für Vertrauenssignale, die du während eines Online-Checkouts einsetzen kannst, sind:
- HTTPS-Zertifikate
- Kundenbewertungen
- Empfehlungen von Influencer:innen
- Logos von Zahlungsanbieter:innen
- Versand- und Rückgabebedingungen.
2. Den Checkout-Prozess mobilfreundlich gestalten
Fast ein Drittel der deutschen Internetnutzer:innen gingen 2021 mit ihren mobilen Geräten online, um wöchentlich einen Kauf zu tätigen. Ein mobilfreundlicher Checkout ermutigt diese Käufer:innen, die Transaktion abzuschließen.
Pipcorn nutzt Shopify Checkout, um ein mobilfreundliches Erlebnis zu bieten. Die Checkout-Seiten passen sich automatisch an kleine Bildschirme an, und die Käufer:innen sehen große, fingerfreundliche Checkout-Buttons und Schriftarten, die sie ermutigen, ihren Kauf über ihr Smartphone abzuschließen.

3. Eine Fortschrittsanzeige für den Checkout-Prozess anzeigen
Es hat sich bewährt, alle unnötigen Formularfelder beim Bezahlvorgang zu entfernen. Studien haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Kund:innen das Formular ausfüllen, steigt, je weniger Felder ein E-Commerce-Bezahlvorgang hat. Ein schneller Bezahlvorgang überzeugt 27 % der Menschen, die sonst ihren Online-Einkauf abgebrochen hätten, ihren Einkauf fortzusetzen.
Alex Birkett von Omniscient Digital empfiehlt: „Wenn es einen Schwellenwert für den kostenlosen Versand gibt, erstelle ein dynamisches Banner, das anzeigt, wie nah Kund:innen an der Freischaltung des kostenlosen Versands sind. Ich habe dies getestet und es wirkt sich in der Regel entweder gar nicht oder positiv auf die Conversion-Rate aus, erhöht aber tendenziell den durchschnittlichen Bestellwert und den Umsatz.“
Allerdings gibt es viele Informationen, die du für die Bearbeitung von Bestellungen benötigst – insbesondere, wenn du maßgeschneiderte oder personalisierte Produkte anbietest. In diesem Fall solltest du eine Fortschrittsanzeige einblenden, damit Kund:innen wissen, wie lange es noch dauert, bis ihre Bestellung abgeschlossen ist, wie in diesem Beispiel von Taylor Stitch.
Taylor Stitch hat auf seiner Checkout-Seite einen Fortschrittsbalken, der Online-Käufer:innen anzeigt, wie viele Schritte noch bis zum Abschluss der Bestellung erforderlich sind.

Taylor Stitch hat eine Fortschrittsanzeige auf seiner Checkout-Seite, um Online-Käufer:innen zu zeigen, wie viele Schritte noch verbleiben, bevor sie ihre Bestellung abschließen.
4. Mehrere Zahlungsmethoden akzeptieren
Kund:innen haben eine Auswahl an Zahlungsmethoden, aus denen sie beim Online-Kauf wählen können. Etwa 70 % von ihnen brechen den Checkout-Prozess ab, wenn die Website ihnen nicht erlaubt, ihre bevorzugte Zahlungsmethode zu verwenden.
Verbessere die Checkout-Conversion, indem du es den Kund:innen ermöglichst, mit ihrer bevorzugten Zahlungsmethode zu bezahlen. Dazu gehören:
- Shopping-Apps wie Shop Pay
- Kredit- oder Debitkarten
- Kauf jetzt, zahle später-Optionen wie Shop Pay Ratenzahlungen
- Digitale Geldbörsen wie Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay.
Helm Boots ermöglicht es Käufer:innen, ihren Kauf mit Shop Pay, Google Pay, PayPal oder Amazon Pay abzuschließen.

5. Versand- und Rechnungsadresse automatisch ausfüllen
Je länger jemand im Checkout-Prozess verweilt, desto länger hat er Zeit, seine Entscheidung zu überdenken.
Beschleunige den Prozess mit Google Autocomplete. Damit wird die Rechnungs- und Versandadresse von Kund:innen automatisch ausgefüllt, wenn diese mit den Eingaben beginnen, was nachweislich die Zeit um 20 % spart und Fehler auf mobilen Geräten reduziert.
6. Upselling oder Cross-Selling nutzen
Hilf deinen Kund:innen, mit Upselling und Cross-Selling mehr aus ihrer Bestellung herauszuholen.
Beim Upselling wird ein höherpreisiges Produkt empfohlen, das dem bereits im Warenkorb befindlichen Produkt ähnelt. Beim Cross-Selling werden Produkte empfohlen, die die gekauften Artikel ergänzen. Wenn jemand beispielsweise ein dreiteiliges Geschirrset für 19,99 € im Warenkorb hat, empfehle ein Set für 24,99 €, das fünf Artikel enthält, oder eine Tasse für 3,99 €, die zum Geschirrset passt.
Der zusätzliche Vorteil: Sowohl Upselling als auch Cross-Selling erhöhen den durchschnittlichen Bestellwert, sodass du mehr Umsatz pro Kund:in generieren kannst. Kettle and Fire empfiehlt potenziellen Kund:innen über das Design des Kassenbereichs ergänzende Produkte.

7. Gast-Checkout ermöglichen
Ein Viertel der Menschen bricht Warenkörbe ab, weil eine Website sie zwingt, ein Konto zu erstellen. Lasse die erzwungene Kontoerstellung weg und halte deine Online-Käufer:innen engagiert, indem du eine (oder beide) der folgenden Optionen anbietest:
- Gast-Checkout. Erlaube Käufer:innen, ihren Kauf mit einer E-Mail-Adresse abzuschließen. Einige Wochen nach ihrer Bestellung sendest du ihnen eine Follow-up-E-Mail, die sie ermutigt, ein Konto zu erstellen.
- Kontoanmeldung mit Social-Media-Konto. Erlaube Kund:innen, sich mit ihren Social-Media-Konten, wie Facebook oder Instagram, anzumelden, um ihren Kauf abzuschließen. Es gibt keine zusätzliche Arbeit bei der Erstellung ihres Kontos, aber du kannst dennoch auf die Kundendaten zugreifen.
Ban.do nutzt Shopify Checkout und zwingt die Kund:innen nicht, vor dem Checkout ein Konto zu erstellen.

8. Chat-Support im E-Commerce Checkout aktivieren
Nicht alle Kund:innen, die einen Artikel in den Online-Warenkorb gelegt haben, werden automatisch Käufer:innen. Helfe Online-Käufer:innen, letzte Bedenken auszuräumen, indem du im Checkout-Prozess einen Live-Chat-Support anbietest. Im E-Commerce-Shop von Consonant können Kund:innen beispielsweise auf jeder Seite vor dem Checkout auf ein Live-Chat-Symbol zugreifen.

Mit Shopify Inbox kannst du mit Kund:innen kommunizieren und ihre Fragen während des Bestellvorgangs beantworten. Gib automatisierte Antworten in Echtzeit auf Fragen zu Rückgabebestimmungen, Lieferverzögerungen und Produkten, um Kund:innen zu versichern, dass sie die richtige Wahl treffen. Die Live-Chat-Funktion von Shopify Inbox bietet Kund:innen Echtzeit-Antworten auf häufig gestellte Fragen.
9. 1-Click-Checkout anbieten
1-Click-Checkout (oder One-Tap-Checkout) ist die schnellste Möglichkeit, den E-Commerce Checkout-Prozess für deine Kund:innen zu beschleunigen. Funktionen wie Shop Pay ermöglichen es Kund:innen, ihre Bestellung mit einem Klick abzuschließen, indem sie eine sichere digitale Geldbörse verwenden, in der ihre Rechnungs- und Zahlungsdaten gespeichert sind. Diese Taktik ist effektiv: Shop Pay steigert die Conversion-Rate um bis zu 50 %, wenn es verwendet wird, und übertrifft damit andere 1-Click-Checkouts um mindestens 10 %.
Die nachhaltige Marke Thesus nutzt beispielsweise die 1-Click-Kaufabwicklung. Käufer:innen können auf „Kaufen mit Shop Pay“ klicken, um den Artikel in Rekordzeit zu kaufen. Es muss nur eine Schaltfläche auf der Bezahlseite angeklickt werden, bevor die Bestellung bestätigt wird – ein E-Commerce Checkout-Hack, der nachweislich die Conversion-Rate um 35,62 % erhöht.

10. Zusätzliche Kosten entfernen
Wusstest du, dass 55 % der Käufer:innen ihren Online-Einkauf abbrechen, weil die zusätzlichen Kosten zu hoch sind? Käufer:innen möchten sichergehen, dass der Preis, den sie auf den Produktseiten sehen, auch der Betrag ist, der von ihrem Bankkonto abgebucht wird. Momofuku erinnert die Kund:innen daran, dass sie bei einem höheren Bestellwert von den Versandkosten befreit werden, bevor sie zur Kasse gehen.

Manchmal kommst du nicht um zusätzliche Kosten wie Versand, Zoll oder Steuern herum. Wenn diese Informationen jedoch auf der Produktseite angezeigt werden oder kostenloser Versand für Bestellungen über einem bestimmten Schwellenwert angeboten wird, sind die zusätzlichen Kosten keine Überraschung, die sie vom Kauf abhält.
Warum der E-Commerce Checkout wichtig ist
Deine Bezahlseite und dein Bezahlvorgang sind wichtig, da sie die letzten Elemente deiner Website sind, mit denen Kund:innen interagieren, bevor sie einen Kauf tätigen. Zwar ist es wichtig, jeden Aspekt deines Onlineshops zu optimieren – vom ersten Eindruck auf deiner Startseite bis hin zu den hilfreichen Informationen auf deinen Produktseiten –, doch ist der Bezahlvorgang oft der Punkt, an dem Kund:innen einen Kauf abbrechen. Sich während des gesamten Bezahlvorgangs auf das Kundenerlebnis zu konzentrieren, bedeutet:
- Kund:innen mehrere Zahlungsoptionen anzubieten, einschließlich ihrer bevorzugten Zahlungsmethode
- Auf das Design des E-Commerce Checkout zu achten. Ist es übersichtlich und einfach zu navigieren, markenkonform und ohne störende Elemente?
- Kompatible Artikel, die Kund:innen möglicherweise vergessen haben, als Upselling anzubieten
- Kund:innen an die Versandkostenersparnis basierend auf dem Warenkorbwert zu erinnern
- Ein reibungsloses Erlebnis ohne zusätzliche Reibungspunkte (wie unnötige Formularfelder) zu bieten
- Ein reibungsloses mobiles Checkout-Erlebnis zu bieten
- Klare Bestellbestätigungsdetails mit der Option, eine Bestellung zu verfolgen oder zu ändern
- Einschließlich Versanddetails für jede angebotene Option
Die Bedeutung des Bezahlvorgangs ist der Grund, warum Shopify so viel in diesen Bereich investiert hat. Shop Pay bietet eine um 50 % bessere Conversion-Rate als der Gast-Checkout und eine um bis zu 10 % bessere Conversion-Rate als andere beschleunigte Checkouts.
Metriken & KPIs zur Erfolgsmessung im Checkout
Ein effektiver Checkout-Prozess lässt sich nicht nur am Bauchgefühl messen – es braucht konkrete Zahlen, um Optimierungspotenziale sichtbar zu machen. Wer die richtigen KPIs (Key Performance Indicators) kennt und analysiert, kann gezielt Stellschrauben drehen, um Umsätze zu steigern.
Wichtige Checkout-Kennzahlen im Überblick:
- Conversion-Rate: Wie viele Nutzer:innen schließen ihren Kauf tatsächlich ab? Eine niedrige Quote weist oft auf Hürden im Checkout hin.
- Warenkorbabbruchrate: Gibt an, wie viele Kund:innen Produkte in den Warenkorb legen, aber den Kauf nicht abschließen.
- Durchschnittlicher Bestellwert (AOV): Gibt Aufschluss über das Einkaufsverhalten und Potenzial für Upselling.
- Seitenladezeit & technische Fehler: Lange Ladezeiten oder Bugs führen oft zu Kaufabbrüchen.
Tools zur Analyse:
- Google Analytics 4: Ermöglicht präzise Trichter-Analysen und zeigt, wo Nutzer:innen abspringen.
- Shopify Analytics: Bietet integrierte Berichte speziell für den Checkout.
- Hotjar oder Microsoft Clarity: Visualisieren Nutzerverhalten mit Heatmaps und Session Recordings.
Tipp: Führe regelmäßig A/B-Tests durch – zum Beispiel für Button-Designs oder Fortschrittsanzeigen – und analysiere, welche Variante die bessere Performance zeigt.
Fazit: Conversions mit einem optimierten E-Commerce Checkout-Prozess verbessern
Der Checkout-Prozess ist die Phase, die sich am schwierigsten optimieren lässt, um den maximalen Umsatz zu erzielen. Wenn du dich jedoch darauf konzentrierst, die schlimmsten Conversion-Killer zu beseitigen, wirst du eine größere Umsatzsteigerung erzielen als durch kleine Änderungen wie die Farbe von Schaltflächen oder Produktüberschriften. Deine E-Commerce Checkout-Seite ist oft die letzte Chance, bei neuen Kund:innen einen guten Eindruck zu hinterlassen. Verwende auf das Design und die Customer Journey genauso viel Sorgfalt wie auf jeden anderen Teil deiner Website. Diese konsistente Erfahrung in deinem Online-Shop sorgt für wiederkehrende Kund:innen.