Wusstest du, dass der erste Online-Kauf im Jahr 1994 stattfand? Damals wurde ein Sting-Album über das Internet bestellt – kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, wie neu und ungewohnt der Gedanke war, etwas zu kaufen, ohne es vorher selbst gesehen zu haben.
Fast 30 Jahre später läuft fast jede Geschäftsinteraktion online ab – oder kann zumindest digital abgewickelt werden. Vom Geldtransfer der Kund:innen über die Rechnungsstellung bis hin zur Lieferung des Produkts: E-Commerce ist aus dem Einzelhandel nicht mehr wegzudenken.
Für alle, die mit dem Onlineverkauf von Produkten ihren Lebensunterhalt verdienen, bedeutet das: Der Wettbewerb ist groß. Aber es gibt definitiv Wege, sich von der Konkurrenz abzuheben und Kund:innen langfristig zu begeistern.
Warum smarte E-Commerce-Tipps 2025 entscheidend sind
E-Commerce-Tipps sind 2025 entscheidend, weil sie helfen, sich im digitalen Wettbewerb abzuheben, Kundenerwartungen gezielt zu erfüllen und technologische Trends wie KI und Personalisierung effektiv zu nutzen – für nachhaltiges Wachstum und maximale Conversion.
Inhaltsverzeichnis
10 E-Commerce-Tipps für Unternehmen
- Finde dein einzigartiges Verkaufsversprechen
- Optimiere die Benutzererfahrung deiner Website
- Erstelle eine FAQ-Seite für dein „Warum“
- Sei durchdacht in deinen E-Mail-Marketing-Strategien
- Baue einen E-Commerce-Funnel
- Experimentiere mit Social-Media-Plattformen
- Beobachte deine Wettbewerber:innen
- Füge einen Live-Chat hinzu
- Belohne Kundentreue
- Biete kostenlosen Versand an
1. Finde dein einzigartiges Verkaufsversprechen
Ob du Kleidung, Elektronik, Farben, Bücher oder professionelle Dienstleistungen verkaufen willst – mach dich darauf gefasst: Du wirst nicht allein sein. In jeder Branche gibt es Mitbewerber:innen, die ebenfalls um die Aufmerksamkeit der Kund:innen buhlen.
Der Schlüssel, um hervorzustechen? Überleg dir genau, welche Nische du bedienen willst. Vielleicht ist deine Zielgruppe regional geprägt – also in der Gegend, in der du lebst – oder du sprichst eine ganz bestimmte Kundengruppe mit besonderen Bedürfnissen an.
Sobald du weißt, was dein Unternehmen einzigartig macht, kannst du einen Businessplan erstellen. Mit klaren Zielen und Etappen, die dir helfen, deine Vision Schritt für Schritt umzusetzen.
2. Optimiere die Benutzererfahrung deiner Website
Weniger als eine halbe Sekunde – so schnell entscheiden sich Internetnutzer:innen, was sie von deinem Unternehmen halten, nur anhand deiner Website.
Auch wenn du dir vielleicht eine aufwendigere oder funktionalere Seite wünschst, als es dein aktuelles Budget zulässt, lohnt es sich, Zeit in ein sauberes, benutzerfreundliches und ansprechendes Design zu investieren. Deine Website muss nicht extravagant sein – aber sie sollte übersichtlich aufgebaut und leicht zu bedienen sein, damit Besucher:innen ohne Umwege zum Kauf gelangen können.

Duschbrocken zeigt, wie es geht: Klare Navigation, modernes Design und eine emotionale Markenstory sorgen dafür, dass sich Besucher:innen sofort wohlfühlen – und gerne kaufen. Eine gute UX steigert nicht nur die Conversion, sondern auch die Kundenbindung.
3. Erstelle eine FAQ-Seite für dein „Warum“
Wenn du deine Website planst oder überarbeitest, lohnt es sich, eine Seite mit häufig gestellten Fragen (FAQ) einzuplanen. Abhängig davon, was du verkaufst oder anbietest, ist das genau der richtige Ort, um dein „Warum“ zu erklären – also den Grund, warum du dein Unternehmen gegründet hast.
Verkaufst du zum Beispiel fair gehandelte Schals, die von Frauen in ländlichen Regionen weltweit gefertigt werden? Dann kannst du hier erzählen, was dich antreibt und welchen größeren Zweck dein Unternehmen verfolgt.
Eine FAQ-Seite ist außerdem praktisch: Sie hilft dabei, wichtige Infos rund um deine Produkte oder Services direkt zugänglich zu machen – und spart dir auf Dauer viel Zeit, weil du nicht jede Kundenfrage einzeln beantworten musst.

Pullup & Dip macht es vor: In ihren FAQs erklären sie wichtige Infos zur Bestellung und zu den Produkten. So schaffst du Vertrauen und stärkst die Identifikation mit deiner Marke.
4. Sei durchdacht in deinen E-Mail-Marketing-Strategien
Verschicke wöchentlich einen Newsletter mit Infos zu Aktionen, neuen Inhalten oder Produktneuheiten. Deine E-Mail-Marketing-Strategie muss dabei gar nicht aufwendig oder kompliziert sein – und wenn du dich damit unsicher fühlst, kannst du dir auch Unterstützung von Freelancern holen.
Regelmäßige E-Mails sorgen dafür, dass deine Marke bei deinen Kund:innen präsent bleibt – und sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass jemand nochmal bei dir kauft. Zu den bewährten Strategien gehören:
1. Aufbau deiner E-Mail-Liste
Daten sind wertvoll – biete z. B. über ein Pop-up einen Rabatt an, wenn sich jemand für deinen Newsletter anmeldet. Wenn du vor Ort verkaufst, kannst du Kund:innen auch direkt fragen, ob sie Lust haben, sich für den Newsletter einzutragen und dafür einen kleinen Vorteil zu bekommen.
2. Authentizität zählt
Wenn du die volle kreative Kontrolle behalten willst, sprich deine Kund:innen mit deiner eigenen Stimme an – oder im Stil deiner Marke. Dein Unternehmen sollte eine eigene Persönlichkeit haben, und die beginnt bei dir.
3. Behalte deine Öffnungsraten im Blick
Sobald du anfängst, Newsletter zu verschicken, schau dir an, wie viele Menschen die Mails tatsächlich öffnen. Die Öffnungsraten verraten dir, welche Inhalte gut ankommen – und welche du vielleicht überarbeiten solltest.
5. Baue einen E-Commerce-Funnel
Ein E-Commerce-Funnel beschreibt die verschiedenen Phasen, die ein:e Kund:in auf deiner Website durchläuft – von der ersten Berührung mit deiner Marke bis hin zum Kauf. Der Trichter ist typischerweise in drei Abschnitte unterteilt: Top-of-Funnel, Middle-of-Funnel und Bottom-of-Funnel. In jeder dieser Phasen setzt du gezielte Strategien ein, um Aufmerksamkeit zu wecken, Interesse zu fördern und schließlich einen Kauf auszulösen.
Ein typisches Beispiel: Ein:e potenzielle:r Kund:in entdeckt deine Website über soziale Medien oder durch eine Suchanfrage (SEO). Danach meldet er/sie sich für deinen Newsletter an, um einen Rabatt zu bekommen. Später besucht er/sie deine Website erneut, legt Produkte in den Warenkorb – lässt ihn dann aber stehen.
Dein System erkennt den verlassenen Warenkorb automatisch und sendet eine Erinnerung per E-Mail. Der Kauf wird abgeschlossen, du verschickst eine Bestellbestätigung und eine Versandbenachrichtigung. Nach der Lieferung erhält der/die Kund:in eine kurze Umfrage zur Erfahrung mit deinem Shop.
Dieser Verkaufs-Trichter hilft dabei, Interessierte Schritt für Schritt zum Kauf zu führen – ganz automatisch. Trichter wie dieser sind inzwischen Standard im E-Commerce, weil sie ein gutes Nutzererlebnis mit klarer Kommunikation kombinieren. Du kannst deinen eigenen Trichter starten, indem du kleine Impulse einbaust – z. B. Erinnerungen bei verlassenen Warenkörben oder Umfragen nach dem Kauf.
6. Experimentiere mit Social-Media-Plattformen
Einige E-Commerce-Unternehmen erzielen auf bestimmten Social-Media-Plattformen bessere Ergebnisse als auf anderen. Vielleicht hast du viele Follower:innen und hohes Engagement auf Instagram und TikTok, aber kaum Reichweite auf Facebook.
Trotzdem sollte eine durchdachte Social-Media-Strategie idealerweise auf drei bis vier Plattformen aktiv sein. Das kann herausfordernd sein – besonders wenn du dich auf eine bevorzugte Plattform konzentrierst, die tatsächlich Verkäufe generiert. Doch die Präsenz auf mehreren Kanälen ist entscheidend: Deine Mitbewerber:innen analysieren ebenfalls den Markt und könnten genau jene Plattform nutzen, die du ignorierst.
Wenn du einen Kanal vernachlässigst, riskierst du, Marktanteile zu verlieren. Ein:e Wettbewerber:in könnte dort Fuß fassen und deine Zielgruppe ansprechen. Je sichtbarer du in verschiedenen digitalen Räumen bist, desto einfacher können Kund:innen dich finden – und desto eher bleibst du im Gedächtnis.

Sei dort aktiv, wo deine Zielgruppe unterwegs ist – und teste neue Kanäle! PURELEI nutzt Facebook nicht nur zur Markenpräsentation, sondern verlinkt dort geschickt auf weitere Plattformen wie Instagram, TikTok und LinkedIn. So entsteht ein starker, kanalübergreifender Markenauftritt.
7. Beobachte deine Wettbewerber:innen
Die Analyse der Wettbewerbslandschaft endet nicht mit dem Launch deiner Website. Um andere E-Commerce-Marken wirklich zu verstehen, solltest du dir regelmäßig Zeit nehmen, ihre Websites, Social-Media-Kanäle und Verkaufs-Trichter zu analysieren.
Was machen sie aus Sicht der Nutzererfahrung besonders gut? Welche Strategien funktionieren offenbar für sie – und welche davon könntest du in angepasster Form für dein eigenes Geschäft übernehmen?
Niemand ist davon ausgeschlossen, ähnliche oder sogar dieselben Marketingstrategien zu nutzen. Inspiration von der Konkurrenz zu holen, ist nicht nur erlaubt, sondern klug – solange du sie in deine eigene Markenidentität integrierst.
8. Füge einen Live-Chat hinzu
Live-Chat ist ein Kundenservice-Tool, das es Käufer:innen ermöglicht, in Echtzeit mit Kundensupport-Mitarbeiter:innen oder Chatbots zu interagieren. Es erscheint normalerweise als Chat-Blase auf deiner Website, in der Kund:innen ihre Fragen eintippen und sofortige Antworten erhalten können.

Ein Beispiel: Gymshark ermöglicht es Kund:innen, nach Hilfe zu suchen, die neuesten Nachrichten zu lesen und sogar Nachrichten an sein Support-Team zu senden.
Durch die Hinzufügung einer Live-Chat-App wie Shopify Inbox kannst du ein interaktiveres und zufriedenstellenderes Kundenerlebnis schaffen, was zu mehr Verkäufen führen kann.
9. Belohne Kundentreue
Es gibt ein altes Sprichwort im Handel, dass es kosteneffektiver ist, einen bestehenden Kunden zu halten, als einen neuen zu gewinnen. Das gilt besonders im E-Commerce, weshalb du treue Kund:innen belohnen möchtest, die wahrscheinlich weiterhin Geschäfte mit dir machen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Treueprogrammen. Du könntest ein punktebasiertes Programm durchführen, bei dem Kund:innen Belohnungspunkte sammeln und diese gegen kostenlose Produkte oder Rabatte einlösen können.
Es gibt auch gestaffelte Treueprogramme, bei denen die Kund:innen umso mehr Vorteile erhalten, je mehr sie ausgeben.
Es ist eine kluge Idee, ein Treueprogramm für deine Marke zu erstellen. Auf diese Weise kannst du die Kundenbindung verbessern und Markenbotschafter:innen schaffen, die deine Produkte anderen empfehlen.
Um ein Treueprogramm aufzubauen, benötigst du eine gute App, und der Shopify App Store hat viele davon. Zwei Top-Empfehlungen sind Smile und BON – beide haben kostenlose Pläne verfügbar.
10. Biete kostenlosen Versand an
Kostenloser Versand sollte eine Option sein, wenn du es dir leisten kannst. Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass kostenloser Versand der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Unternehmens ist, bei dem sie online kaufen.
Du kannst jederzeit kostenlosen Versand anbieten oder unter bestimmten Bedingungen, wie z. B. einem Mindestbestellwert, dem Erhalt einer Mitgliedschaft in einem Treueprogramm oder während Aktionszeiträumen.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, welche Fehler du beim Aufbau des E-Commerce-Business unbedingt vermeiden solltest:
Fazit: Was du beachten solltest, wenn du in E-Commerce investierst
Wenn du in deine E-Commerce-Strategie investierst, halte deine Kundenbasis stets im Hinterkopf. Wie alt sind sie? Folgen sie Trends? Sind sie eher an eigenständigen Hobbys, Produkten oder Branchen interessiert? Solche Erkenntnisse sind wertvolle E-Commerce-Tipps, die dir helfen, gezielte Marketing-Maßnahmen zu planen – etwa über Social-Media-Marketing.
Ein weiterer Gesichtspunkt beim Einstieg in den Onlinehandel sind deine langfristigen Ziele, die du durch das Stellen wichtiger Fragen bewerten kannst:
- Versuchst du, ein Unternehmen zu schaffen, das in den kommenden Jahren weiter wächst und in andere Produkte oder Dienstleistungen expandiert?
- Oder möchtest du eines Tages übernommen werden?
Die Antwort kann dir helfen zu entscheiden, ob es sinnvoll ist, mit einem kleinen Marketingbudget zu beginnen und langsam auszubauen oder im Laufe der Zeit stärker zu investieren.