Träumst du davon, ein eigenes Buch zu schreiben? Vielleicht stellst du dir vor, dass dein Manuskript von einem großen Verlag wie Penguin Random House oder Simon & Schuster veröffentlicht wird. In der Realität brauchst du dafür allerdings eine:n Literaturagent:in – und diese Verlage nehmen nur einen winzigen Bruchteil der eingereichten Manuskripte an.
Lass dich davon nicht entmutigen: Self-Publishing ist eine starke Alternative, um deine Geschichte direkt zu den Leser:innen zu bringen. Und heute ist diese Möglichkeit so zugänglich wie nie zuvor. Tatsächlich haben einige Bestseller wie „Der Marsianer” und „Fifty Shades of Grey” als selbst publizierte Bücher angefangen, bevor sie zu erfolgreichen Blockbuster-Verfilmungen wurden.
Bist du bereit, die Kontrolle über deine Veröffentlichung selbst in die Hand zu nehmen? Hier erfährst du, wie du die klassischen Hürden umgehst und dein eigenes Buch drucken kannst – ganz nach deinen eigenen Vorstellungen.
Wie wähle ich eine Druckerei für mein Buch aus?
Bevor du die Liste der Self-Publishing-Dienste durchstöberst, solltest du wissen, worauf du bei der Auswahl deiner Publishing-Partner:innen achten musst.
Recherchiere Buchdruckoptionen
Recherche bedeutet mehr, als nur ein paar Preislisten zu überfliegen. Es kann knifflig werden, da nicht alle Buchdruckereien Spezifikationen wie Tintenarten, Maschinenfähigkeiten oder Umweltzertifikate offenlegen.
Beziehe bei deiner Auswahl am besten folgende Kriterien mit ein:
- Art des Drucks: Offsetdruck verwendet Metallplatten und eignet sich für große Auflagen. Digitaldruck funktioniert ähnlich wie ein herkömmlicher Computerdrucker und ist besser für kleinere Stückzahlen geeignet.
- Druckmethoden: Print-on-Demand-Dienste drucken Bücher nur auf Bestellung. Der Massendruck produziert dagegen große Mengen auf einmal zu einem niedrigeren Stückpreis.
- Spezialisierungen: Manche Druckereien haben sich auf bestimmte Bucharten spezialisiert, zum Beispiel auf Kochbücher, Kunstbücher oder Lehrbücher.
- Standort: Lokale Druckereien bieten schnellere Abwicklung und einfachere Kommunikation, sind aber meist teurer. Ausländische Anbieter:innen können günstiger sein, bringen aber längere Lieferzeiten und kompliziertere Versandbedingungen mit sich.
Ein guter Einstieg ist es, andere Autor:innen nach ihren Erfahrungen zu fragen. Eine Druckerei mag sich selbst als beste Option darstellen – doch persönliche Erfahrungsberichte liefern oft ein realistischeres Bild. Achte darauf, mit Anbieter:innen zusammenzuarbeiten, die nachweislich verlässlich sind und sich mit deinem Buchformat oder Genre auskennen.
Bewerte die Druckqualität
Druckqualität bezieht sich nicht nur darauf, wie schön die Seiten aussehen. Hochwertige Buchdruckdienste zeichnen sich durch folgende Aspekte aus:
- Papierqualität: Vergleiche Dicke, Oberfläche und Nachhaltigkeitszertifikate (z.B. FSC).
- Tinten- und Farbgenauigkeit: Musterexemplare helfen dir, sicherzugehen, dass Farben klar und gleichmäßig wiedergegeben werden.
- Bindequalität: Achte auf Haltbarkeit, Rückenverleimung und die allgemeine Verarbeitung deines eigenen Buches.
Mach dir außerdem klar, was für dich persönlich „hohe Qualität“ bedeutet. Wenn du ein Kinderbuch druckst, könnten Reißfestigkeit und kinderfreundliche Tinten genauso wichtig sein wie die Farbintensität.
Auch wenn dein Probeexemplar perfekt aussieht, kann die Qualität bei der tatsächlichen Auflage schwanken – vor allem, wenn während des Druckprozesses Maschinen neu justiert werden. Mehrere Probedrucke oder Erfahrungsberichte früherer Kund:innen sind oft aussagekräftiger als ein einzelnes, womöglich besonders sorgfältig ausgewähltes Exemplar.
Kalkuliere deine Kosten
Betrachte mehr als nur den Preis pro Einheit. Ein einfacher Kostenvergleich reicht nicht aus, denn einige Druckereien locken mit niedrigen Einstiegspreisen und schlagen später Zusatzkosten auf.
Ein Beispiel: Druckerei A hat zwar eine niedrigere Basisgebühr, verlangt aber deutlich mehr für Versand oder Einrichtung. So zahlst du am Ende mehr als bei Druckerei B. Das vermeintlich günstigste Angebot kann auch mit Nachteilen wie geringerer Qualität oder längeren Produktionszeiten verbunden sein.
Bei der Kalkulation der Kosten, um dein eigenes Buch zu drucken, solltest du Folgendes berücksichtigen:
- Basisdruckkosten, Einrichtungsgebühren, Versand, Steuern oder Zölle (bei Druck im Ausland)
- Mengenrabatte oder Staffelpreise
- Versteckte Kosten für Eilzuschläge, Korrekturen oder Konvertierungsgebühren für Druckdateien
Berücksichtige die Lieferzeit
Die Lieferzeit beschreibt, wie schnell die Druckerei dein Buch produzieren und ausliefern kann. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Produktionszeit: Zeitaufwand für Druck, Bindung und Verpackung
- Versand und Logistik: Internationale Lieferungen können durch Zoll oder Hafenverzögerungen ins Stocken geraten
- Saisonale Schwankungen: In der Hochsaison (meist September bis November) verlängern sich die Wartezeiten häufig
Vielleicht denkst du, dass Schnelligkeit entscheidend ist. Doch wenn es zu schnell gehen muss, kann das zusätzliche Kosten verursachen oder zu Qualitätsmängeln führen. Plane immer einen zeitlichen Puffer ein. Kaum eine Druckerei kann eine absolut pünktliche Lieferung garantieren.
Prüfe Kundenservice und Support
Im individuellen Buchdruck bedeutet Kundenservice vor allem klare Kommunikation und verlässliche Unterstützung. Du willst mit Partner:innen arbeiten, die schnell auf Fragen reagieren und dir bei Anforderungen weiterhelfen. Ideal ist es, wenn du Hilfe bei Dingen wie Dateiformaten, Covergestaltung oder Veredelungen wie Prägung und Folienstempel bekommst.
Wie gut der Support wirklich ist, lässt sich im Voraus nur schwer einschätzen. Bewertungsplattformen zeigen oft nur extreme Erfahrungen – entweder sehr gute oder sehr schlechte. Um dir ein realistischeres Bild zu machen, solltest du Referenzen aus vertrauenswürdigen Branchenquellen zu potenziellen Anbieter:innen einholen.
Drucke dein eigenes Buch: 6 Websites, die dir helfen
Die Wahl der passenden Anbieter:innen für dein Self-Publishing-Projekt hängt von vielen Faktoren ab. Im Folgenden findest du eine Übersicht über einige der besten Buchdruckdienste, die dir helfen können, dein eigenes Buch zu drucken.
Kindle Direct Publishing von Amazon (KDP)
KDP wurde 2007 gemeinsam mit dem Kindle-Reader eingeführt und ist eine der beliebtesten Self-Publishing-Plattformen für digitale und gedruckte Bücher.
Die anfängerfreundlichen Angebote von KDP umfassen:
- Ein nützliches Cover-Design-Tool
- Print-on-Demand-Dienste (keine Mindestauflage oder Lagerverwaltung)
- Sofortiger Zugang zu Amazon und Kindles Marktplatz (gegen einen Anteil am Verkaufspreis deines Buches)
- Kostenloses Publishing (Druckkosten werden von den Tantiemen beim Verkauf abgezogen)
Die Tantiemen variieren je nach Buchtyp (E-Book, Taschenbuch, Hardcover) und der Frage, ob du exklusiv über Amazon verkaufen möchtest.
Beispiele für Lizenzgebühren:
- Taschenbuch, das ausschließlich auf Amazon verkauft wird: 60 % Lizenzgebühr
- „Erweiterter Vertrieb“ (für Buchhandlungen und andere Buchhändler:innen): 40 % Lizenzgebühr für Verkäufe außerhalb von Amazon
- Option, Großbestellungen zu reinen Druckkosten zu tätigen und selbst zu verkaufen (Vorauszahlung und selbstverwalteter Versand erforderlich): Keine Tantiemenabgabe, du behältst den Gewinn nach Abzug der Druckkosten
KDP eignet sich besonders für Autor:innen, die hauptsächlich über Amazon verkaufen wollen. Wenn du dein Buch auch über Buchhandlungen oder deine eigene Website im Print-on-Demand-Modell anbieten möchtest, solltest du alternative Plattformen in Betracht ziehen.
IngramSpark
Gegründet im Jahr 2013, verspricht der englischsprachige Service IngramSpark hochwertige Bücher, die von traditionell veröffentlichten kaum zu unterscheiden sind.
Das bietet IngramSpark:
- Anpassbare Optionen für Bindung, Farben, Laminierung, Zuschnittgrößen und Cover-Stile
- Print-on-Demand-Modell
- Ein Druckkostenrechner, um die Produktionskosten zu schätzen
- Vertrieb an Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und Online-Marktplätze, einschließlich Amazon
- Ein Verdienstrechner, um deine potenziellen Einnahmen über die Vertriebskanäle zu berechnen
Berücksichtige deine primären Vertriebskanäle, wenn du zwischen IngramSpark und Amazon’s Kindle Direct Publishing (KDP) wählst:
- IngramSpark bietet bessere Tantiemen für Verkäufe über Buchhandlungen und Partner:innen im eigenen Netzwerk.
- KDP bietet höhere Lizenzgebühren für Bücher, die auf Amazon verkauft werden.
Lulu
Lulu hebt sich durch seine umfangreichen Optionen im Bereich der individuellen Buchdruckdienste und eine Shopify-Integration hervor.
Die Buchdruckdienste von Lulu bieten:
- Mehr als 3.000 Buchformate
- Vorlagen oder individuelle Designs
- Print-on-Demand oder Rabatte für Großbestellungen
- Ein Preiskalkulator, um die Kosten pro Buch zu bestimmen
- Vertrieb über den Lulu-Buchshop, Online-Händler:innen wie Amazon und Barnes & Noble sowie deine eigene Website
Auch wenn Lulu im Vergleich zu KDP und IngramSpark geringere Margen bei Verkäufen über externe Plattformen bieten kann, punktet es mit besonderen Vorteilen:
- Die Möglichkeit, spiralgebundene und geheftete Bücher zu veröffentlichen
- Nahtlose Integration für den direkten Verkauf über deine Website
Blurb
Blurb ist ein von Frauen gegründeter Dienst, der sowohl Anfänger:innen als auch erfahrenen Kreativen eine Vielzahl von Tools und Services zur Verfügung stellt.
Die Dienstleistungen von Blurb umfassen:
- Eine kostenlose, benutzerfreundliche Buchdesign-Software (BookWright) mit anpassbaren Vorlagen und Layout-Vorschlägen
- Plug-ins für Adobe InDesign und Lightroom Classic
- Zugang zum weltweiten Einzelhandelsnetzwerk von Ingram mit über 39.000 Buchhandlungen, darunter Barnes & Noble
- Eine Vielzahl von Buchformaten, darunter Fotobücher, Belletristik, Magazine und Notizbücher
Wenn du 10 oder mehr Exemplare deines Buches bei Blurb bestellst, erhältst du einen Rabatt. Bei sehr großen Bestellungen von mehr als 750 Exemplaren kann Blurb eine andere Druckmethode namens Offsetdruck verwenden, die dir mehr Geld spart.
Seit der Übernahme von MagCloud im Jahr 2014 hilft Blurb auch dabei, Magazine zu erstellen und zu teilen, die gedruckt oder online gelesen werden können.
BookBaby
Das amerikanische Unternehmen BookBaby wurde 2009 gegründet – inspiriert vom Indie-Musikvertrieb CD Baby – und begleitet Autor:innen durch jede Phase des Buchdruckprozesses.
Die englischsprachigen Buchdruckdienste von BookBaby bieten:
- Zeilenredaktion, Korrektorat und Lektorat
- Professionelles Coverdesign und Layoutgestaltung
- Designservices für Print- und E-Books
- Print-on-Demand-Dienstleistungen
- Globalen Vertrieb über Amazon, Barnes & Noble und das Ingram-Netzwerk
- Marketingunterstützung, um Leser:innen auf dein Buch aufmerksam zu machen
Aufgepasst: Bei BookBaby musst du im Voraus für Dienstleistungen wie Lektorat oder Design bezahlen. Der Vorteil: Nach Abzug der Vertriebsgebühren behalten Autor:innen 100 % der Verkaufserlöse – im Gegensatz zu vielen anderen Anbieter:innen, die sich einen Anteil sichern.
Barnes & Noble Press
B&N Press ermöglicht es Autor:innen, Print- und digitale Bücher über den eigenen Onlineshop zu veröffentlichen.
Du kannst E-Books, Taschenbücher und Hardcover mit Schutzumschlag oder bedrucktem Einband erstellen. Gedruckt wird wahlweise in Farbe oder Schwarz-Weiß, bei einer Seitenzahl zwischen 18 und 800 Seiten.
B&N Press bietet auch:
- Vertrieb über www.barnesandnoble.com, die B&N-App und NOOK-E-Reader-Geräte
- 70 % des Verkaufspreises jedes E-Books, wenn es für 99 Cent oder mehr verkauft wird
- Zusätzliche Dienstleistungen wie Lektorat, Coverdesign und Marketing
B&N Press steht Autor:innen in ausgewählten Ländern zur Verfügung, darunter die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien, die Niederlande, Belgien und Irland. Printbücher können nur innerhalb der USA versendet werden. Versand nach Deutschland ist derzeit generell nicht möglich. Achte außerdem darauf, dass der Service zurzeit außerdem auf Englisch verfügbar ist.
Drucke dein eigenes Buch in 9 Schritten
- Entscheide dich für eine Buchdruckmethode
- Wähle eine Buchgröße und ein Format
- Wähle deinen Bindungsstil
- Berücksichtige Papiersorten und Tintenoptionen
- Wähle deine Schriftart
- Gestalte dein Buchcover
- Bereite deine Druckdateien vor
- Wähle eine ISBN
- Überprüfe dein Probeexemplar
Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung deines Buches! Auch wenn der schwierigste Teil vielleicht hinter dir liegt, gibt es noch einige entscheidende Schritte, um dein Werk zum Leben zu erwecken. Im Folgenden lernst du die 9 Schritte kennen, die dich bei deinem Buchdruckprozess erwarten.
1. Entscheide dich für eine Buchdruckmethode
Es gibt zwei Hauptmethoden für den Buchdruck für Self-Publishing-Autor:innen: Offsetdruck und Digitaldruck.
Offsetdruck eignet sich für große Auflagen (Hunderte oder Tausende Exemplare). Die anfänglichen Kosten sind zwar höher, aber je mehr du druckst, desto günstiger wird der Stückpreis. Die Druckqualität ist in der Regel sehr gut.
Digitaldruck – auch bekannt als Print-on-Demand – ermöglicht den Druck einzelner Exemplare nur bei Bedarf. Diese Methode ist günstiger für den Einstieg und du musst keine Bücher lagern.
2. Wähle eine Buchgröße und ein Format
Dein Buch benötigt eine Größe und einen Stil. Standardgrößen wie 12,0 cm x 19,0 cm oder 13,5 cm x 21,5 cm sind gängig für Romane. Kinder- oder Kunstbücher sind oft größer oder haben ungewöhnliche Formate.
Du kannst dein Buch als Hardcover oder Taschenbuch gestalten. Hardcovers sehen schick aus und halten länger, kosten aber mehr. Taschenbücher sind günstiger und leichter zu transportieren.
Für die Cover-Oberfläche kannst du glänzend (glänzend) oder matt (glatt) wählen. Glänzend eignet sich gut für helle Kunstwerke, während eine matte Oberfläche deinem Buch einen modernen Look verleiht.
3. Wähle deinen Bindungsstil
Die Bindung beeinflusst das Aussehen, die Haltbarkeit und die Kosten deines Buches. Berücksichtige auch die Länge deines Buches bei der Auswahl der Bindungsoptionen.
Hier sind die gängigsten Bindungsarten:
- Klebebindung (Perfect Binding): Zu finden bei den meisten kommerziell veröffentlichten Taschenbüchern, mit einem flachen, geklebten Rücken.
- Hardcover-Bindungen: Verwendet für Hardcover-Bücher, bei denen die Seiten zusammengenäht oder geklebt und von einer harten äußeren Hülle geschützt werden. Dies ist die haltbarste Option.
- Heftbindung: Ideal für kleinere Bücher, bei denen die Seiten in der Mitte geheftet und dann gefaltet werden. Dies ist eine kostengünstige Methode.
- Spiralbindung: Ermöglicht es Büchern, flachzuliegen, wenn sie geöffnet sind. Das macht sie besonders geeignet für Berichte, Präsentationen und Kochbücher. Die Buchseiten werden gelocht und mit einer Metall- oder Plastikspirale gebunden.
4. Berücksichtige Papiersorten und Tintenoptionen
Beachte, dass farbiger Innendruck in der Regel zusätzliche Kosten verursacht. Druckereien bieten oft verschiedene Papierarten mit unterschiedlichen Grammaturen und Oberflächen an.
Wenn du dir unsicher bist, welche Optionen du wählen sollst, ziehe Branchenstandards als Richtlinien heran. Für Romane sind standardmäßige schwarz-weiße Seiten leserfreundlich und kosteneffektiv. Für Fotobücher oder Graphic Novels wähle schwereres Papier und Farbdruck, um deine Kunstwerke zur Geltung zu bringen.
5. Wähle deine Schriftart
Experimentiere mit verschiedenen Optionen, um sicherzustellen, dass die Seiten deines individuellen Buches leicht zu lesen sind. Sieh dir ähnliche Bücher oder Leitfäden zur Inspiration an oder überprüfe das Vor- und Nachwort deiner Lieblingsbücher, da dort manchmal die verwendete Schriftart angegeben ist.
Behalte diese Best Practices im Hinterkopf:
- Schriftart: Die meisten Bücher verwenden eine Serifenschrift (wie Times New Roman) für den Fließtext, da die kleinen dekorativen Linien die Lesbarkeit verbessern können. Sans-Serif-Schriften (wie Helvetica) geben deinem Buch dagegen einen modernen Touch und eignen sich gut für Überschriften.
- Buchstaben- und Zeilenabstand: Ausreichender Abstand zwischen Buchstaben (Tracking) und Zeilen (Leading) verbessert die Lesbarkeit, aber zu viel Abstand kann die Seitenanzahl unnötig erhöhen.
- Ränder: Standardisiere deine Ränder und stelle sicher, dass dein Text nicht gedrängt am Seitenrand erscheint.
- Textausrichtung: Viele Romane verwenden Blocksatz im Fließtext. Für Kapitelüberschriften oder Bildunterschriften bietet sich zentrierter Text an.
6. Gestalte dein Buchcover
Auch wenn du ein Buch nicht nach dem Cover beurteilen solltest – viele Leser:innen tun es trotzdem. Dein Cover sollte dementsprechend auffallen und gleichzeitig Inhalt und Stimmung deines Buches widerspiegeln.
Wenn dein Budget es zulässt, lohnt sich die Investition in eine:n professionelle:n Designer:in. Ein hochwertiges Cover, das zu deinem Genre passt, kann den entscheidenden Unterschied machen, besonders im Wettbewerb mit anderen Titeln.
7. Bereite deine Druckdateien vor
Um dein Buch gut aussehen zu lassen, musst du es korrekt formatieren. Verwende ein Programm wie Adobe InDesign oder Microsoft Word, um dein Buch zu erstellen, und speichere es dann als PDF.
Achte darauf, genügend Platz um die Ränder zu lassen, damit nichts beim Drucken abgeschnitten wird. Wenn du Bilder hast, sollten sie hochauflösend (300 dpi) sein. So erzielst du schöne, klare Ergebnisse beim Druck.
8. Wähle eine ISBN
Bevor du druckst, solltest du über eine ISBN (Internationale Standardbuchnummer) für dein Buch nachdenken. Verlage wie Kindle Direct Publishing (KDP) und IngramSpark bieten kostenlose ISBNs an – allerdings ist dein Buch dann an deren Vertrieb gebunden.
Kaufst du dagegen deine eigene ISBN, kannst du dein Buch bei verschiedenen Anbieter:innen veröffentlichen und so mehr Marktplätze erreichen. Allerdings behältst du auch mit einer kostenlosen ISBN die geistigen Eigentumsrechte an deinem Buch.
9. Überprüfe dein Probeexemplar
Bestelle immer ein Probeexemplar deines Buches, bevor du mehr druckst oder es online verkaufst.
Überprüfe, ob alles richtig aussieht: Die Farben sollten genau getroffen sein, das Papier sollte sich gut anfühlen, und der gesamte Text sollte an der richtigen Stelle sein.
Stelle sicher, dass das Cover ebenfalls perfekt aussieht. Die Vorderseite, der Rücken und die Rückseite sollten alle richtig ausgerichtet sein.
Die verschiedenen Buchdrucktechniken verstehen
Letterpress-Druck
Letterpress ist eine traditionelle Drucktechnik, die im 15. Jahrhundert entstand. Dabei werden erhabene Buchstaben und Designs in das Papier gepresst, wodurch ein fühlbarer Abdruck entsteht.
Letterpress wird vor allem für besondere Projekte verwendet, da diese Methode einen handgemachten, künstlerischen Charakter verleiht. Sie ist besonders beliebt für Hochzeitseinladungen, Gedichthefte und andere hochwertige Druckprodukte wie edle Bücher oder Briefpapier, da jeder Druck ein einzigartiges, strukturiertes Erscheinungsbild aufweist. Der Nachteil des Letterpress-Drucks ist, dass der Prozess zeitaufwendig und teurer ist als moderne Druckverfahren.
Einige wichtige Punkte zum Letterpress-Druck:
- Du kannst den Druck mit deinen Fingern fühlen, da er kleine Vertiefungen im Papier hinterlässt.
- Er wird von Hand auf speziellen Druckmaschinen durchgeführt, oft mit historischer Ausrüstung.
- Er funktioniert am besten mit einfachen Designs und nur ein oder zwei Farben.
- Da jeder Druckvorgang Zeit benötigt, wird diese Technik in der Regel nur für besondere Projekte verwendet.
Offset-Lithografie
Offsetdruck ist eine moderne Druckmethode, die sich ideal für die Produktion großer Auflagen eignet. Der Begriff „Offset“ bezieht sich darauf, dass die Tinte nicht direkt auf das Papier aufgetragen wird: Sie gelangt zunächst auf eine Gummiplatte und wird erst dann auf das Papier übertragen.
Bei diesem Verfahren kommen wasser- und ölbasierte Tinten zum Einsatz, die sich gegenseitig abstoßen. Das sorgt für saubere und präzise Druckergebnisse.
Diese Art des Buchdrucks ist am besten geeignet, wenn du:
- große Mengen benötigst (wie Bücher oder Magazine),
- sehr klare, farbenfrohe, hochwertige Bilder benötigst (wie für Graphic Novels oder Fotobücher),
- professionelle Ergebnisse erzielen möchtest.
Der größte Nachteil des Offsetdrucks liegt in den hohen Anfangskosten. Du musst zunächst spezielle Metallplatten anfertigen lassen. Doch sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, sinken die Kosten pro Seite. Damit ist der Offsetdruck günstiger als die meisten anderen Druckverfahren. Aus diesem Grund wird Offsetdruck häufig für Magazine, Lehrbücher oder Kataloge eingesetzt, bei denen tausende Exemplare benötigt werden.
Digitaldruck
Digitaldruck ist eine neuere Druckmethode. Sie verwendet keine Metallplatten oder Stempel. Stattdessen werden Bücher direkt aus einer Computerdatei gedruckt.
Es gibt zwei Hauptarten des Digitaldrucks:
- Laserdruck, bei dem ein Pulver namens Toner verwendet wird. Diese Methode ist schnell und eignet sich besonders für textlastige Dokumente.
- Tintenstrahldruck, bei dem winzige Tintentropfen auf das Papier gesprüht werden. Diese Methode ist ideal für Fotos und präzise Farbwiedergabe, benötigt aber eine gewisse Trocknungszeit.
Digitaldruck ist perfekt, wenn du:
- schnell ein Druckergebnis brauchst,
- nur eine geringe Stückzahl benötigst,
- jede Kopie personalisieren möchtest.
Der Nachteil: Bei größeren Auflagen wird der Digitaldruck teuer, und die Farbgenauigkeit ist nicht ganz so hoch wie bei anderen Methoden. Für die meisten Standard-Druckprojekte – wie Bücher, Broschüren oder Geschäftsdrucksachen – liefert er jedoch ausgezeichnete Ergebnisse. Deshalb ist der Digitaldruck bei Self-Publishing-Autor:innen und Unternehmen beliebt, die kleine Auflagen schnell realisieren möchten.
Print-on-Demand
Print-on-Demand-Dienste (POD) sind bei Autor:innen und kleinen Verlagen beliebt. Anstatt Hunderte oder Tausende von Büchern auf einmal zu drucken und sie teuer zu lagern, druckt ein POD-Dienst das Buch und versendet es, wenn jemand es bestellt.
So funktionieren POD-Services:
- Du lädst deine Buchdatei bei einem Dienst wie IngramSpark hoch.
- Wenn jemand dein Buch bestellt, wird es gedruckt und direkt versendet.
- Du musst dich nicht um den Druck, die Lagerung oder den Versand kümmern – das spart im Vergleich zu anderen Vertriebsmodellen viel Zeit und Geld.
Mit POD-Diensten können Autor:innen Bücher veröffentlichen und weltweit verkaufen, ohne hohe Summen im Voraus auszugeben oder sich um die Lagerung von Inventar kümmern zu müssen.
Was kostet das Drucken deines eigenen Buches?
Die Kosten für den Druck deines eigenen Buches hängen von mehreren Faktoren ab:
- Seitenanzahl
- Zuschnittgröße (Höhe und Breite deines Buches)
- Bindungsstil
- Cover-Art
- Papierqualität
- Schwarz-Weiß- oder Farbdruck
- Druckauflage
Ein Taschenbuch in schwarz-weiß mit bis zu 108 Seiten kann beispielsweise bereits ab 2,05 € pro Exemplar kosten. Ein durchschnittliches Taschenbuch mit Premiumfarbdruck kostet bei KDP dagegen rund 2,85 € pro Buch. Größere Formate, Hardcover-Einbände und Farbdruck treiben die Kosten in die Höhe.
Pro-Tipp: Einige Plattformen bieten Rabatte für Großbestellungen an. Du kannst also Geld sparen, wenn du eine größere Menge auf einmal bestellst.
Beachte, dass über die anfänglichen Veröffentlichungskosten hinaus zusätzliche Ausgaben anfallen können, wenn du dein Buch verkaufst. Wenn du beispielsweise ein Taschenbuch mit KDP selbst veröffentlichst und es auf Amazon verkaufst, behältst du 60 % des Verkaufspreises abzüglich der Druckkosten.
Wie verkaufe ich Bücher in meinem eigenen E-Commerce-Shop?
Herzlichen Glückwunsch! Du hast ein großartiges Buch geschaffen – von der Wahl der Schriftart bis hin zum perfekten Coverdesign. Jetzt ist es an der Zeit, dein Buch online zu verkaufen.
Auch wenn es wertvoll sein kann, neue Leser:innen über Vertriebspartner:innen wie Barnes & Noble zu erreichen, solltest du die Vorteile des Verkaufs über deine eigene Website nicht unterschätzen.
Ein Onlineshop hilft dir, deine Marke aufzubauen und eine Community rund um dein Werk zu schaffen. Außerdem hast du die volle Kontrolle über das Einkaufserlebnis – von der Produktpräsentation bis zum Kundenservice.
Beispiel eines E-Commerce-Shops für Indie-Bücher
Sieh dir an, wie Morgana Best ihre paranormalen Cozy Mysteries online verkauft.
Schon beim Betreten ihrer Website zieht eine markante Illustration – eine schwarze Katze mit leuchtenden Augen vor einem mondbeschienenen Hintergrund – die Aufmerksamkeit auf sich und vermittelt direkt die übernatürliche Atmosphäre ihrer Bücher. Dieses visuelle Konzept durchzieht auch ihr Logo und gesamtes Branding. Es ist sofort klar: Wer nach zauberhaften Mysterien sucht, ist hier genau richtig.

Willst du ein E-Book? Ein Hörbuch? Großdruck? Jedes Format hat seinen eigenen Abschnitt auf Morganas Website – ein kluger Schritt, um verschiedene Lesevorlieben zu erreichen. Sie hat sogar in den französischen Markt expandiert, mit einem „FRANÇAIS“-Button.
Wenn du in deinem eigenen Shop verkaufst, behältst du einen größeren Anteil an jedem Verkauf im Vergleich zu klassischen Vertriebskanälen. Außerdem kannst du exklusive Angebote oder kreative Aktionspakete schnüren, die über große Einzelhändler:innen nicht realisierbar wären.
Sobald dein Buch auf deiner Website verfügbar ist, solltest du eine durchdachte Marketingstrategie entwickeln, um es online zu bewerben.
Berücksichtige diese Marketingtaktiken:
- Social-Media-Werbung
- Partnerschaften mit Buch-Influencer:innen
- Aufbau eines E-Mail-Newsletters für Fans deines Genres
Indem du die Reichweite großer Vertriebsplattformen mit der Kontrolle über deinen eigenen E-Commerce-Shop kombinierst, maximierst du das Potenzial deines Buches – und baust gleichzeitig eine direkte Verbindung zu deinen Leser:innen auf.
Häufige Fehler, die du beim Druck deines eigenen Buches vermeiden solltest
Die falsche Zuschnittgröße wählen
Die falsche Größe (oder „Zuschnittgröße“) für dein Buch zu wählen, kann teuer werden. Standardformate sind kostengünstiger und wirken professioneller.
Ein Roman funktioniert zum Beispiel am besten im Format 13,5 cm x 21,5 cm, während Lehrbücher oft 14,8 cm x 21,0 cm groß sind. Ungewöhnliche Formate können die Druckkosten in die Höhe treiben und dazu führen, dass dein Buch im Regal fehl am Platz wirkt.
Die Bedeutung von ISBNs übersehen
Eine ISBN (Internationale Standardbuchnummer) ist entscheidend für den Verkauf deines Buches. Sie ermöglicht es Buchhandlungen und Bibliotheken, dein Werk zu finden und zu bestellen.
Viele neue Autor:innen verzichten darauf, sich eine eigene ISBN zu sichern. Das kann jedoch die Vertriebswege stark einschränken. Auch wenn manche Anbieter:innen kostenlose ISBNs zur Verfügung stellen, bietet dir der Kauf einer eigenen ISBN mehr Kontrolle und verleiht deinem Buch ein professionelleres Erscheinungsbild.
Druckspezifikationen ignorieren
Druckereien benötigen bestimmte Dateivorgaben, um dein Buch korrekt produzieren zu können. Aspekte wie Ränder, Papiersorte und Dateiformat müssen exakt ihren Anforderungen entsprechen.
Es lohnt sich, Zeit in das Verständnis und die Einhaltung dieser Vorgaben zu investieren. So vermeidest du spätere Probleme beim Druck und baust gleichzeitig eine verlässliche Beziehung zu deiner Druckerei auf.
Druckkosten unterschätzen
Das Drucken eines Buches umfasst mehr als nur die grundlegenden Druckkosten. Vergiss nicht die Kosten für Bearbeitung, Coverdesign, Versand und Marketing. Viele Autor:innen sind überrascht, wenn diese zusätzlichen Kosten anfallen. Plane mindestens 20 % Puffer für unerwartete Ausgaben ein.
Testexemplare nicht gründlich überprüfen
Das wäre so, als würdest du eine wichtige E-Mail abschicken, ohne sie vorher zu lesen – nur sehr viel teurer. Bestelle deshalb immer ein Testexemplar und prüfe es sorgfältig: das Cover, jede einzelne Seite, den Klappentext und auch, wie sich das Buch in der Hand anfühlt.
Nimm dir für diesen Schritt ausreichend Zeit. Es ist deine letzte Gelegenheit, Fehler zu entdecken, bevor dein Buch veröffentlicht wird.
Häufig gestellte Fragen – Drucke dein eigenes Buch
Kann ich mein Buch selbst drucken?
Ja, das ist möglich. Mit den richtigen Ressourcen und geeigneten Buchdruckanbieter:innen kann der Self-Publishing-Prozess sowohl unkompliziert als auch kostengünstig sein.
Wie viel kostet es, ein Buch selbst zu veröffentlichen?
Die Druckkosten können zwischen 2 und 30 € pro Kopie liegen, abhängig von Faktoren wie Größe, Länge und Druckqualität. Für einen 300-seitigen Taschenbuchroman solltest du mit Kosten ab 2,85 € pro Kopie rechnen.
Wo kann ich ein selbstveröffentlichtes Buch verkaufen?
Selbstveröffentlichte Bücher lassen sich nahezu überall verkaufen. Viele Buchdruckdienste unterstützen dich dabei, dein Buch an Bibliotheken und bekannte Plattformen wie Barnes & Noble zu vertreiben. Außerdem kannst du direkt über deine eigene Website oder bei lokalen Veranstaltungen verkaufen.
Muss ich mein Buch urheberrechtlich schützen, wenn ich es selbst veröffentliche?
In Deutschland gilt der Urheberrechtsschutz automatisch mit der Schöpfung. Eine formelle Registrierung ist nicht erforderlich, aber du kannst das Werk zum Beispiel bei einem Notar oder in einem geschützten Archiv hinterlegen, um deine Urheberschaft nachzuweisen.
Was ist eine normale Buchgröße?
Die meisten Romane und Memoiren haben eine Größe von 12,0 cm x 19,0 cm oder 13,5 cm x 21,5 cm – also etwa das Format eines typischen Taschenbuchs aus dem Buchhandel. Größere Formate wie 14,8 cm x 21,0 cm werden häufig für Lehrbücher oder Kunstbände verwendet, um mehr Platz für Bilder und Diagramme zu schaffen.
Warum ist es wichtig, die Spezifikationen der Druckerei zu befolgen?
Druckereien benötigen bestimmte Dateivorgaben, um dein Buch korrekt zu produzieren. Elemente wie Ränder, Papierart und Dateiformat müssen exakt den Anforderungen entsprechen. Wer sich die Zeit nimmt, diese Vorgaben zu verstehen und umzusetzen, vermeidet spätere Druckprobleme und fördert eine gute Zusammenarbeit mit deinen Druckdienstleister:innen.
Was sind häufige Fehler beim Self-Publishing?
- Druckkosten unterschätzen: Die reinen Druckkosten sind nur ein Teil der Gesamtkosten. Bearbeitung, Covergestaltung, Versand und Marketing verursachen zusätzliche Ausgaben, die oft unterschätzt werden. Es empfiehlt sich, rund 20 % Puffer für unerwartete Kosten einzuplanen.
Testexemplare nicht gründlich überprüfen: Das wäre, als würdest du eine wichtige E-Mail abschicken, ohne sie zu lesen – nur deutlich teurer. Bestelle immer ein Testexemplar und überprüfe alles sorgfältig: das Cover, jede einzelne Seite, den Klappentext und auch, wie sich das Buch in der Hand anfühlt. Nimm dir ausreichend Zeit dafür. Es ist deine letzte Gelegenheit, Fehler zu entdecken, bevor dein Buch veröffentlicht wird.